ALT-Attribut (Alt-Tag)
Was ist das ALT-Attribut?
Das ALT-Attribut (auch Alt-Tag genannt) ist ein HTML-Attribut für Bilder, das einen alternativen Beschreibungstext vorgibt. Dieser Alt-Text wird angezeigt, falls ein Bild nicht geladen werden kann, und er wird von Screenreadern vorgelesen, um barrierefreie Webseiten zu ermöglichen. Einfach gesagt beantwortet das ALT-Attribut die Frage: “Was ist auf diesem Bild zu sehen?” in Textform. Suchmaschinen und Nutzer erhalten durch den Alt-Text Kontext zum Bildinhalt.
Warum ist das ALT-Attribut wichtig?
Ein korrekt verwendetes ALT-Attribut ist aus zwei Hauptgründen wichtig: Barrierefreiheit und SEO. Für sehbehinderte Nutzer oder Menschen mit langsamer Internetverbindung liefert der Alt-Text die notwendigen Informationen zum Bild, die sie sonst verpassen würden. Moderne Webstandards und ein gutes Webdesign (z. B. Responsive Design) legen Wert auf solche Barrierefreiheit. In vielen Ländern sind Alt-Texte gemäß Richtlinien (wie den W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines) sogar Voraussetzung für einen barrierefreien Webauftritt.
Auch in der Suchmaschinenoptimierung ist das ALT-Attribut von Bedeutung. Da Suchmaschinen Grafiken (noch) nicht zuverlässig inhaltlich erkennen können, nutzen sie den Alt-Text, um den Bildinhalt und das Seitenthema besser zu verstehen. Ein passender Alt-Text kann dazu beitragen, dass Ihre Bilder in der Google-Bildersuche besser gefunden werden. Zudem fließt der Alt-Text in den allgemeinen Seitenkontext ein – er kann Suchmaschinen also helfen, das Thema Ihrer Seite genauer einzugrenzen.
Best Practices für ALT-Attribute
- Aussagekräftige Beschreibung: Formulieren Sie Alt-Texte so, dass sie das Wesentliche des Bildes präzise beschreiben. Ein guter Alt-Text ist nützlich und informativ und enthält relevante Schlüsselwörter im Zusammenhang mit dem Seiteninhalt. Stellen Sie sich vor, Sie müssten einem blinden Nutzer das Bild erklären – was wäre wichtig zu erwähnen?
- Kurz und spezifisch: Halten Sie den Alt-Text kurz (ein kurzer Satz), aber dennoch spezifisch. Nennen Sie relevante Details, aber vermeiden Sie ausschweifende Beschreibungen.
- Kontext berücksichtigen: Schreiben Sie Alt-Texte immer im Kontext der Seite. Wenn das Bild beispielsweise ein Diagramm in einem Blogartikel erklärt, sollte der Alt-Text die Kernaussage des Diagramms zusammenfassen. Ist das Bild gleichzeitig ein Link, übernimmt der Alt-Text die Funktion des Ankertext – hier muss er also auch zum Linkziel passen.
- Dekorative Bilder auslassen: Für rein dekorative Grafiken oder Layout-Elemente verwenden Sie ein leeres Alt-Attribut (
alt=""
). So wissen Screenreader, dass kein beschreibender Inhalt fehlt. Auf diese Weise werden Nutzer nicht mit irrelevanten Bildbeschreibungen abgelenkt.
Häufige Fehler bei ALT-Attributen
- Fehlende Alt-Texte: Der häufigste Fehler ist, das ALT-Attribut ganz wegzulassen. Wenn Bilder keinen Alt-Text haben, bleiben sie für sehbehinderte Nutzer und Suchmaschinen „stumm“. Überprüfen Sie daher regelmäßig, ob alle inhaltlich relevanten Bilder Ihrer Website mit Alt-Text versehen sind (zum Beispiel im Rahmen einer SEO- oder Accessibility-Prüfung).
- Keyword-Stuffing: Manche versuchen, im Alt-Text möglichst viele Keywords unterzubringen, die gar nicht zum Bild passen. Dieses Überladen des ALT-Attributs mit Keywords ist keine gute Idee – es schadet der Nutzerfreundlichkeit und kann von Suchmaschinen als Spam angesehen werden. Google rät explizit davon ab, überflüssige Keywords in Alt-Texten zu verwenden. Setzen Sie stattdessen auf natürliche Formulierungen, die zum Inhalt der Seite passen.
- Unklare oder generische Texte: Ein Alt-Text wie
"bild1.png"
oder"grafik"
ist nutzlos. Vermeiden Sie auch rein generische Angaben wie"Foto"
oder"Abbildung"
ohne Beschreibung. Solche Alt-Texte liefern weder dem Nutzer noch der Suchmaschine einen Mehrwert. Besser ist, in wenigen Worten zu sagen, was auf dem Bild ist oder welchen Zweck es erfüllt (z. B.alt="Porträt des Geschäftsführers Thomas Müller"
stattalt="Foto Geschäftsführer"
). - Doppelte Informationen: Wenn Bildunterschrift oder umgebender Text den Bildinhalt bereits vollständig erklären, sollte der Alt-Text nicht einfach 1:1 dieselbe Information wiederholen. In solchen Fällen kann der Alt-Text auch knapp gehalten oder weggelassen werden (leeres
alt=""
), um Redundanz zu vermeiden. Wichtig ist, dass keine wesentliche Information verloren geht.
SEO-Bedeutung des ALT-Attributs
In Bezug auf SEO erfüllt das ALT-Attribut vor allem eine unterstützende Rolle. Es ist ein Bestandteil der On-Page-Optimierung, ähnlich wie Title-Tags, Überschriften oder die Meta Description. Ein gut gewählter Alt-Text kann die thematische Relevanz Ihrer Seite erhöhen und bietet eine weitere Möglichkeit, ein wichtiges Keyword unterzubringen – allerdings nur, wenn es zum Bild und Kontext passt. Google selbst betont, dass hilfreiche Alt-Texte beim Verständnis des Seiteninhalts unterstützen. Insbesondere für die Bildersuche ist der Alt-Text ein entscheidender Faktor, da er Google hilft, den Bildinhalt einzuordnen.
Darüber hinaus wird der Alt-Text – wie erwähnt – von Google als Ankertext gewertet, wenn das Bild mit einer anderen Seite verlinkt ist. Das heißt, ein beschreibender Alt-Text kann die Zielseite des Bild-Links inhaltlich stärken, ähnlich wie ein guter Ankertext bei einem normalen Textlink. Dies zeigt, dass Alt-Texte sogar indirekt Einfluss auf das Backlink-Profil und die interne Verlinkung haben können, insofern Bilder als Links genutzt werden.
Suchmaschinen werten Alt-Texte also in mehrfacher Hinsicht aus. Sie verbessern die Relevanz und Benutzererfahrung, was mittelbar auch SEO-Vorteile bringt. Wichtig ist aber, Alt-Attribute immer primär für den Nutzer zu schreiben – dann profitieren auch die Suchmaschinen. Denn ein Missbrauch (z. B. reines Vollstopfen mit Keywords) wird von modernen Suchalgorithmen erkannt und eher abgestraft als belohnt.

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Alexander Hacke, Inhaber