Ankertext
Was ist ein Ankertext?
Der Ankertext (englisch anchor text) ist der sichtbare, klickbare Text eines Links. In HTML steht er zwischen den <a>
-Tags und ist meist blau unterstrichen dargestellt. Klickt man den Ankertext an, gelangt man zur verlinkten Zielseite. Ein einfaches Beispiel: In der Verknüpfung <a href="https://example.com">Beispielseite</a>
ist „Beispielseite“ der Ankertext. Der Ankertext soll einen Hinweis auf den Inhalt der verlinkten Seite geben, noch bevor dieser anklickt wird.
Warum ist Ankertext wichtig?
- Benutzererfahrung: Aussagekräftige Ankertexte verbessern die Navigation und Benutzerfreundlichkeit einer Website. Sie geben den Besuchern Kontext: Ein klarer Linktext wie „Produktxyz Datenblatt herunterladen“ ist hilfreicher als ein vager Text wie „hier klicken“. Nutzer wissen dank eines guten Ankertexts genau, was sie auf der Zielseite erwartet. Das schafft Vertrauen und spart Zeit. Zudem profitieren auch Screenreader-Nutzer: Sie können sich alle Linktexte einer Seite vorlesen lassen. Sind diese Linktexte selbsterklärend (anstatt etwa zehnmal „mehr erfahren“ in Folge), erhöht das die Usability erheblich.
- Suchmaschinenoptimierung: Für Suchmaschinen sind Ankertexte ebenfalls von Bedeutung. Google und Co. analysieren den Linktext, um Rückschlüsse auf das Thema der verlinkten Zielseite zu ziehen. Ein Ankertext wirkt quasi wie ein inhaltlicher Hinweis oder “Label” für die Seite, auf die er verweist. Enthält der Ankertext relevante Schlüsselbegriffe zum Thema der Zielseite, kann dies dazu beitragen, dass die verlinkte Seite für diese Begriffe als relevant eingestuft wird. Historisch gehörte der Ankertext sogar zu den stärksten Ranking-Faktoren – bekannt ist z. B., dass Google durch Ankertexte die Zielseite einst ranken konnte, selbst wenn das Keyword dort gar nicht vorkam (Stichwort Google-Bombing). Heutzutage geht der Algorithmus differenzierter vor, doch bleibt der Linktext ein wichtiger Signalgeber für SEO im Off-Page- und On-Page-Bereich.
- Interne Verlinkung: Nicht nur externe Links zählen – auch bei internen Links auf Ihrer eigenen Website helfen gute Ankertexte. Sie strukturieren die Inhalte und zeigen Suchmaschinen, welche Themen zusammenhängen. Eine durchdachte interne Verlinkung mit relevanten Linktexten verbessert die Indexierung und verteilt Linkautorität innerhalb der Website. So finden Nutzer und Crawler leichter zu wichtigen Unterseiten. Kurz gesagt: Klare Ankertexte machen sowohl für Menschen als auch für Suchmaschinen die Navigation sinnvoller.
Best Practices für Ankertexte
- Aussagekräftig und prägnant: Ein guter Ankertext beschreibt mit wenigen Worten, was den Nutzer auf der Zielseite erwartet. Bringen Sie das Thema auf den Punkt. Statt „Klicken Sie hier“ sollte der Link beispielsweise „Jetzt Whitepaper herunterladen“ oder „Details zum Produkt XYZ“ heißen. So sind Kontext und Nutzen des Links sofort ersichtlich. Google empfiehlt, Ankertexte „aussagekräftig, prägnant und relevant“ zu gestalten – sowohl im Hinblick auf die aktuelle Seite als auch auf die verlinkte Seite.
- Relevante Keywords, aber natürlich: Es schadet nicht, wenn wichtige Keywords im Ankertext vorkommen – solange es natürlich wirkt. Nutzen Sie Ihre Keywords mit Bedacht und nur, wo sie wirklich passend sind. Vermeiden Sie erzwungene Schlüsselwörter in jedem Link. Zum Beispiel: Anstatt immer exakt „Online Marketing Beratung XY“ als Linktext zu verwenden, kann man auch Varianten wie „Beratung im Online-Marketing“ oder den Firmennamen verwenden. Variation sieht natürlicher aus und schützt vor Überoptimierung.
- Passend zum Linkziel: Der Linktext sollte inhaltlich zum verlinkten Ziel passen. Klingt banal, wird aber oft verfehlt. Wenn der Link zu einer Seite über Responsive Design führt, dann sollte irgendwo im Ankertext auch „Responsive Design“ oder etwas in der Art stehen – nicht irgendetwas Irreführendes. Konsistenz zwischen Ankertext und Zielthema hilft Nutzern und Google gleichermaßen.
- Angemessene Länge: Halten Sie den Linktext so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig. Zwei bis fünf Wörter sind oft ideal. Ganze Sätze als Ankertext sind meist zu viel des Guten und erschweren das Scannen der Seite. Gleichzeitig sollte der Text nicht zu kurz oder generisch sein („mehr...“ allein ist zu wenig Aussage). Finden Sie eine knappe Formulierung, die ausreichend beschreibt, wohin der Link führt.
- Formatierung und Sichtbarkeit: Stellen Sie sicher, dass Links optisch erkennbar sind (z. B. durch Unterstreichung oder eine andere Farbe). Das hat zwar indirekt mit dem Ankertext zu tun, ist aber für die Nutzbarkeit wichtig. Ein toller Ankertext nützt wenig, wenn er im Fließtext „untergeht“. In einem gut gestalteten Layout (ggf. mit Responsive Design für mobile Geräte) sollten Links klar hervorgehoben sein.
Häufige Fehler bei Ankertexten
- „Hier klicken“ und Co.: Einer der klassischen Fehler ist die Verwendung nichtssagender Linktexte wie „hier“, „klicken Sie hier“ oder „mehr“. Solche Ankertexte bieten weder Google noch den Nutzern Kontext. Besser ist, das Ziel zu benennen (z. B. „hier Newsletter abonnieren“ statt nur „hier klicken“). Vermeiden Sie auch zu allgemeine Phrasen wie „Weitere Informationen“ als alleinstehenden Link – kombinieren Sie sie zumindest mit einem Hinweis, z. B. „Weitere Informationen zur Veranstaltung“.
- Überoptimierung und Monotonie: Auf der anderen Seite kann es passieren, dass man zu “optimierte” Ankertexte einsetzt. Wenn externe Backlinks immer mit demselben Keyword-Text auf Ihre Seite verweisen, wirkt das unnatürlich. Suchmaschinen erkennen ein unnatürliches Linkprofil, insbesondere seit dem Google-Penguin-Update, und werten es ab. Das Gleiche gilt intern: Wenn Sie 100 interne Links mit exakt gleichem Wortlaut zu einer Seite setzen, verliert der Ankertext an Kraft und es wirkt spammy. Nutzen Sie Synonyme und thematische Variationen, um natürlich zu bleiben.
- Nicht zum Inhalt passend: Ein verbreiteter Fehler ist es, Links aus SEO-Gründen in Texte zu pressen, die gar nicht zum aktuellen Kontext passen. Beispiel: In einem Blogartikel über Webdesign plötzlich das Wort „Kreditvergleichen“ als Link zu einer Bankseite einzufügen – das ist thematisch unpassend und stört den Lesefluss (ganz abgesehen davon, dass es nach gekauften Links aussieht). Ankertexte sollten immer inhaltlich relevant für beide Seiten sein, sonst schaden sie mehr als sie nützen.
- Versteckte oder schwer erkennbare Links: Falls Ankertexte farblich kaum vom normalen Text zu unterscheiden sind oder Links gar via CSS versteckt werden, spricht man von Cloaking bzw. Täuschung – das sollte man unbedingt vermeiden. Google könnte solche Methoden abstrafen. Außerdem gilt: Was Nutzer nicht als Link erkennen, kann auch nicht klickbar zur Nutzererfahrung beitragen.
SEO-Bedeutung von Ankertexten
In SEO-Kreisen heißt es oft: “Content is King, but links (and their anchor text) are Queen.” Tatsächlich sind Backlinks und deren Ankertexte ein gewichtiger Faktor für das Ranking. Ein relevanter, thematisch passender Ankertext wirkt wie eine Empfehlung mit Kontext. Wenn viele externe Websites mit ähnlichen Keywords auf Ihre Seite verlinken, versteht Google, dass Ihre Seite offenbar genau zu diesem Thema Autorität besitzt. Studien zeigen zum Beispiel, dass die Top-Position bei Google im Schnitt 3,8-mal mehr Backlinks hat als die Positionen 2–10 – und häufig sind es die qualitativ passenden Ankertexte dieser Links, die den Unterschied machen.
Google bewertet Ankertexte aber nicht isoliert, sondern im Gesamtbild. Ein natürliches Linkprofil weist eine Vielfalt an Ankertexten auf: Markenname, URL, “Hier klicken”, genaues Keyword, Long-Tail-Phrasen etc. Eine unnatürliche Häufung identischer oder kommerzieller Money-Keywords im Ankertext kann zu Abstrafungen führen. Daher gilt: Aus SEO-Sicht sind Ankertexte wichtig, aber die Qualität und Natürlichkeit stehen im Vordergrund.
Bei internen Links können Sie Ankertexte aktiv steuern und so gezielt Suchmaschinen-Signale senden. Nutzen Sie diese Chance, um wichtige Seiten mit den richtigen Begriffen zu stärken. Zum Beispiel kann ein Glossar-Eintrag intern öfter mit dem entsprechenden Fachbegriff verlinkt werden. Doch auch intern sollte man es nicht übertreiben: Bleiben Sie logisch und user-orientiert.
Kurzum: Ankertexte spielen für SEO eine große Rolle – sowohl extern als auch intern. Folgen Sie Best Practices und vermeiden Sie die genannten Fehler, dann unterstützen Ankertexte Ihre Inhalte optimal in der Suchmaschinenoptimierung.

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Alexander Hacke, Inhaber