Link Juice
Was ist Link Juice?
Link Juice (wörtlich „Linksaft“, auch Link Equity oder Linkkraft genannt) ist ein umgangssprachlicher SEO-Begriff für den Wert bzw. die Kraft, die ein Link an die verlinkte Seite weitergibt. Man kann es sich wie eine Art „Empfehlungs-Energie“ vorstellen: Wenn Website A auf Website B verlinkt, fließt von A ein gewisses Maß an Autorität und Vertrauen – eben Link Juice – zu B hinüber. Je mehr Link Juice eine Seite durch Backlinks erhält, desto stärker gilt sie aus Sicht von Suchmaschinen wie Google. Der Begriff entstammt dem Konzept des Google-PageRank: Jeder Link überträgt einen Teil des PageRanks der verlinkenden Seite an die Zielseite. Hochwertige Links wirken wie ein „Stimmgewicht“ für Ihre Seite.
Man unterscheidet oft zwischen externem und internem Link Juice:
- Externer Link Juice: kommt von Backlinks anderer Domains. Wenn eine angesehene externe Website auf Ihre Seite verlinkt, gibt sie Link Juice an Sie weiter und erhöht damit Ihre Reputation (Google wertet das als Empfehlung).
- Interner Link Juice: wird durch interne Verlinkungen innerhalb Ihrer eigenen Website verteilt. Auch Ihre Unterseiten geben sich gegenseitig Link Juice. Beispielsweise fließt von Ihrer Startseite – meist die stärkste Seite – Linkkraft zu den verlinkten Kategorie- oder Produktseiten. Durch geschickte interne Verlinkung können Sie wichtigen Seiten mehr „Saft“ zukommen lassen.
Wichtig: Link Juice wird über jeden dofollow-Link weitergegeben, allerdings in aufgeteilter Form. Hat eine Seite sehr viele ausgehende Links, bekommt jeder einzelne weniger Link Juice ab. Hat sie nur wenige, konzentriert sich der Juice stärker auf diese Ziele. Beispiel: Ein Artikel mit 1 ausgehendem Link gibt nahezu seinen gesamten Link Juice an dieses eine Ziel; ein Artikel mit 10 Links teilt den Juice anteilig auf alle 10 auf. Außerdem geben nofollow-Links keinen Link Juice weiter – Google folgt ihnen zwar möglicherweise als Hinweis, aber sie zählen nicht als Ranking-Vote.
Warum ist Link Juice wichtig für SEO?
- Ranking-Signal durch Backlinks: Link Juice ist einer der zentralen Gründe, warum Backlinks so wichtig sind. Eingehende Links von starken, themenrelevanten Seiten erhöhen Ihre eigene Autorität in den Augen von Google. Studien zeigen, dass Top-Ranking-Seiten meist wesentlich mehr (und bessere) Backlinks haben als Seiten auf den hinteren Plätzen – sprich, sie haben mehr Link Juice gesammelt. Jeder qualitativ hochwertige Backlink kann Ihr Ranking signifikant verbessern, weil er wie ein Vertrauenssignal wirkt. Umgekehrt haben Seiten ohne oder mit wenigen externen Links oft Schwierigkeiten, auf Seite 1 zu kommen.
- Interne Verlinkung & Crawlability: Link Juice betrifft nicht nur externe Links, sondern auch Ihr internes Linking. Durch kluge interne Verlinkung können Sie den Juice in Ihrer Seite so verteilen, dass wichtige Seiten gestärkt werden. Ihre Startseite hat z. B. viel externe Linkkraft (weil viele Domain-Links meist auf die Startseite gehen). Wenn Sie von dort aus auf eine bestimmte Unterseite verlinken, geben Sie dieser Unterseite gezielt Juice weiter und verbessern deren Ranking-Chancen. Internes Linking hilft Google zudem, alle Seiten zu finden (Crawling) und die Hierarchie Ihrer Website zu verstehen. Ein guter Seitenaufbau mit sinnvollen internen Links sorgt dafür, dass kein Link Juice verschwendet wird und Ihre wichtigsten Seiten genug „Power“ erhalten.
- Qualität der Links zählt: Nicht jeder Link gibt gleich viel Saft. Autorität und Relevanz der linkgebenden Seite spielen eine große Rolle. Ein Link von einer hochangesehenen Nachrichtenseite oder einem führenden Branchenblog überträgt deutlich mehr Link Juice als ein Link von einem unbekannten, spamigen Webverzeichnis. Ebenso bringt ein Link aus einem inhaltlich verwandten Kontext (Themenrelevanz) mehr, als einer von völlig themenfremden Seiten. Beim Linkaufbau (OffPage-SEO) sollte man also Wert auf qualitativ hochwertige, relevante Backlinks legen. Solche Links sind zwar schwerer zu bekommen, zahlen sich aber für Ihr Ranking wesentlich stärker aus.
- Nofollow vs. Dofollow: Wie oben erwähnt, fließt Link Juice nur über Links, die nicht als nofollow markiert sind. Ein
rel="nofollow"
an einem Link bedeutet für Google: „diesem Link keine Rankingsignale geben“. Deshalb wirken z. B. viele Links aus sozialen Netzwerken oder Wikipedia nicht auf das Ranking, da sie nofollow sind. Trotzdem können solche Links natürlich Traffic bringen – aber für den reinen SEO-Wert zählen eben nur dofollow-Links (auch einfach „Follow-Links“ genannt). Google hat 2019 zwar angekündigt, nofollow eher als „Hinweis“ statt als strikte Anweisung zu behandeln, doch im Kern bleibt: Nofollow-Links vererben keine Linkkraft.
Wie kann man Link Juice für die eigene Website steigern?
- Backlinks aufbauen: Die offensichtlichste Methode, mehr Link Juice zu sammeln, ist der Aufbau von Backlinks. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Inhalte so gut sind, dass andere Websites freiwillig darauf verlinken (Stichwort: Linkbait). Erstellen Sie z. B. Studien, Infografiken oder besonders hilfreiche Guides, die gerne zitiert werden. Sie können auch aktiv auf andere Webmaster zugehen (Outreach) oder Gastartikel verfassen, um einen Link zu erhalten – achten Sie aber immer auf thematische Passung und Qualität der verlinkenden Seite. Vermeiden Sie spammy Praktiken wie massenhaftes Linkkaufen oder irrelevante Webverzeichnisse; solche Links bringen wenig oder können im Worst Case schaden. Qualität vor Quantität ist die Devise.
- Interne Linkstruktur optimieren: Schauen Sie sich Ihre eigene Website-Architektur an. Identifizieren Sie Seiten, die besonders wichtig sind (z. B. Hauptkategorien, Top-Produkte, Conversion-Seiten) und stellen Sie sicher, dass diese ausreichend interne Links von anderen starken Seiten erhalten. Oft haben Blogartikel oder Pressemitteilungen, die viele externe Links gesammelt haben, ungenutztes Potenzial an Link Juice. Verlinken Sie von diesen Beiträgen intern auf Ihre strategisch wichtigen Seiten, um den dort gebündelten Juice weiterzuleiten. Nutzen Sie Ankertexte, die das Thema der Zielseite widerspiegeln (aber übertreiben Sie es nicht mit Keyword-Ankern). Entfernen oder reduzieren Sie interne Links zu unwichtigen Seiten (z. B. alte, unwichtige Tags oder Archive), damit mehr Saft für die relevanten Links übrig bleibt. Ein Tool oder eine Crawling-Software kann helfen, Ihre interne Linkstruktur zu visualisieren.
- Ausgehende Links & Nofollow strategisch einsetzen: Grundsätzlich ist es gut, auf externe Quellen zu verlinken, wenn sie für den Leser relevant sind – scheuen Sie sich also nicht davor, ein paar externe Links zu setzen. Doch behalten Sie im Hinterkopf: Jeder externe dofollow-Link gibt etwas Link Juice nach außen ab. Daher verlinken viele SEOs externe Seiten, die nicht essenziell sind, mit
rel="nofollow"
, um den eigenen Saft zu behalten. Ein Beispiel: In Blog-Kommentaren oder in Gästebüchern werden ausgehende Links fast immer nofollow gesetzt, um Link-Juice-Leaks zu verhindern. Wichtig: Nicht jeder externe Link sollte nofollow sein – Google erwartet eine natürliche Linksetzung. Aber bei User-generierten Links (Kommentare) oder Werbelinks ist nofollow der Standard, um kein Link Juice zu verschenken bzw. gegen Paid-Links-Richtlinien zu verstoßen. - Defekte Links reparieren: Prüfen Sie regelmäßig, ob auf Ihrer Website Broken Links vorhanden sind (tote Verlinkungen). Insbesondere interne Broken Links sind fatal, da sie Link Juice ins Leere laufen lassen. Nutzen Sie Crawling-Tools oder Google Search Console, um 404-Fehler aufzuspüren, und korrigieren Sie diese Links bzw. setzen Sie Redirects. Wenn Sie feststellen, dass wichtige externe Backlinks auf eine nicht existierende Seite zeigen (z. B. altes URL-Format), richten Sie ebenfalls Weiterleitungen ein, damit der Link Juice nicht verloren geht.
Zusammengefasst: Link Juice ist der Treibstoff Ihrer SEO-Bemühungen – er fließt durch Links von Seite zu Seite. Indem Sie hochwertige Backlinks gewinnen und die interne Verlinkung optimieren, stellen Sie sicher, dass Ihre Website so viel Link Juice wie möglich erhält und effektiv nutzt.

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Alexander Hacke, Inhaber