hreflang-Attribut
Was ist das hreflang-Attribut?
Das hreflang-Attribut ist ein spezielles HTML-Attribut, mit dem Sie Suchmaschinen mitteilen, für welche Sprache und welches Land eine bestimmte Seite gedacht ist. Es wird meist im <head>
einer Webseite innerhalb von Link-Tags verwendet (Format: <link rel="alternate" hreflang="xx-YY" href="URL" />
). Durch hreflang können Website-Betreiber sicherstellen, dass Google bei mehrsprachigen oder länderspezifischen Websites stets die passende Sprachversion des Inhalts an die Nutzer ausliefert. Gleichzeitig hilft das hreflang-Markup dabei, Duplicate Content zwischen verschiedenen Sprachvarianten zu vermeiden, indem die inhaltlich ähnlichen Seiten für unterschiedliche Regionen gekennzeichnet werden.
Warum ist hreflang wichtig?
Wenn Sie mehrere Versionen Ihrer Website in unterschiedlichen Sprachen oder für verschiedene Länder anbieten, steht Google vor der Herausforderung zu entscheiden, welche Version in den Suchergebnissen gezeigt werden soll. Ohne hreflang passiert es leicht, dass z. B. ein deutscher Nutzer plötzlich die englische Version angezeigt bekommt – vor allem wenn der Inhalt sehr ähnlich ist. Das ist weder für den Nutzer ideal (Sprachbarriere) noch für den Website-Betreiber, der seine Nutzer zielgerichtet ansprechen möchte. Hier die wichtigsten Vorteile von hreflang:
- Passgenaue Auslieferung: Mit korrekt implementierten hreflang-Tags wird einem Nutzer in Deutschland automatisch die deutsche Seite (
de-DE
) präsentiert, einem Nutzer in der Schweiz ggf. die deutsche Seite für die Schweiz (de-CH
) und einem Nutzer in England die englische Seite (en-GB
). Google versteht die geografische und sprachliche Ausrichtung Ihrer Inhalte und liefert die jeweils passendste URL aus. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher die Inhalte in ihrer Sprache sehen – was die User Experience deutlich verbessert. - Vermeidung von Duplicate Content: Ohne hreflang könnten Google und andere Suchmaschinen mehrsprachige Seiten fälschlich als doppelten Inhalt werten, da der Text oft sehr ähnlich ist. Das kann zu Ranking-Nachteilen führen. Das hreflang-Attribut signalisiert jedoch, dass es sich um alternierende Versionen desselben Inhalts für verschiedene Sprachen handelt – nicht um Kopien zum Manipulieren der Rankings. Damit schützen Sie sich vor möglichen Duplicate-Content-Abstrafungen und stellen sicher, dass alle Sprachversionen im Index bleiben dürfen.
- Bessere SEO-Performance international: Ihre internationalen Seiten “kannibalisieren” sich nicht gegenseitig in der Suche. Stattdessen bündeln sie quasi die Kräfte pro Region. Beispielsweise rankt Ihre englische Seite in Großbritannien, Ihre deutsche in Deutschland – anstatt dass beide um denselben Platz konkurrieren. Außerdem behält jede Sprachversion ihre relevanten Backlinks und Signals, was insgesamt zu einer besseren Sichtbarkeit in jedem Zielmarkt führt.
- Steigerung der Conversion-Rate: Besucher, die direkt auf der für sie passenden Sprachseite landen, fühlen sich wohler und finden schneller, was sie suchen. Das erhöht die Verweildauer und die Interaktionsrate (z. B. Anfrage oder Kauf). Anders ausgedrückt: hreflang sorgt dafür, dass Ihr mühsam lokalisiertes Angebot wirklich bei der intendierten Zielgruppe ankommt – was die Erfolgschancen deutlich steigert.
Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie betreiben einen Online-Shop mit einer deutschen und einer englischen Version. Ohne hreflang passiert es, dass deutsche Nutzer über Google manchmal auf der englischen Seite landen (vielleicht weil diese etwas stärker verlinkt ist). Viele werden irritiert abspringen – ein verlorener Kunde. Mit hreflang hingegen wissen Google & Co., dass
deinewebsite.com/de/
für Deutsch unddeinewebsite.com/en/
für Englisch gedacht ist. Fortan erhalten die meisten Deutschen das deutsche Ergebnis, die internationalen Nutzer das englische.
Wie wird das hreflang-Attribut implementiert?
Die Implementierung erfolgt in der Regel im HTML-Code jeder relevanten Seite oder alternativ via XML-Sitemap. Grundprinzip: Jede Sprach-/Länder-URL verweist mittels hreflang auf alle alternativen Versionen (inklusive sich selbst). Einige Hinweise zur korrekten Verwendung:
Format der Codes
Der hreflang-Wert besteht aus Sprachcode und optional Ländercode nach ISO-Norm. Beispiel: hreflang="de-DE"
für Deutsch/Deutschland, en-US
für Englisch/USA, de-CH
für Deutsch/Schweiz. Wenn Sie nur die Sprache ohne spezifisches Land abdecken möchten, genügt der Sprachcode allein (z. B. hreflang="fr"
für alle französischsprachigen Nutzer weltweit). Groß-/Kleinschreibung der Codes ist egal, aber die Konvention ist Kleinschreibung für Sprache und Groß für Land (xx-YY).
Wechselseitige Verlinkung
Alle alternativen Versionen einer Seite müssen sich gegenseitig referenzieren. Angenommen, Sie haben drei Varianten (de, en, fr). Dann enthält die deutsche Seite Links zu “en” und “fr”, die englische zu “de” und “fr”, etc., jeweils mit dem passenden hreflang-Label. Wichtig: Jede Seite muss auch auf sich selbst verweisen (self-referential hreflang). Das signalisiert Google, dass es sich um eine der Varianten handelt und schließt Lücken im Link-Netz.
X-Default
Wenn Sie eine generische Seite haben, die als Fallback dienen soll (z. B. eine Startseite, die Besucher selbst die Sprache wählen lässt), nutzen Sie hreflang="x-default"
. Dies zeigt Google an, dass diese Seite keine spezifische Sprachzuordnung hat und für alle nicht anders abgedeckten Fälle dient. Oft wird x-default auf eine Startseite ohne Sprachpfad gesetzt (z. B. auf die .com-Root, die dann Weiterleitungen anbietet).
Einbau im <head>
Das hreflang-Markup wird typischerweise so eingefügt:
<link rel="alternate" hreflang="de-DE" href="https://example.com/de/seite.html" />
<link rel="alternate" hreflang="en-US" href="https://example.com/en/page.html" />
<link rel="alternate" hreflang="x-default" href="https://example.com/default-page.html" />
Diese drei Zeilen würden z. B. im Kopfbereich aller drei betreffenden Seiten stehen (deutsche, englische und die x-default Seite). Alternativ kann man diese Informationen auch in der XML-Sitemap hinterlegen – was sich bei sehr vielen Sprachversionen anbietet.
Nach dem Implementieren ist es empfehlenswert, die korrekte Funktion zu prüfen. In der Google Search Console gibt es unter International ausrichten einen eigenen Report, der hreflang-Fehler anzeigt (etwa “Nicht übereinstimmende hreflang-Anmerkungen”). Dort erkennen Sie sofort, ob z. B. eine Sprachversion die Rückverlinkung vergessen hat oder ein falscher Code verwendet wurde. So behalten Sie den Überblick bei komplexen mehrsprachigen Sites.
Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
- Falsche oder nicht vorhandene Rückverweise: Wie oben erwähnt, müssen alle Versionen sich gegenseitig listen. Vergisst man eine, wird diese vom Google-Bot als einseitige Angabe gewertet und ignoriert. Lösung: Stellen Sie sicher, dass wirklich jede Seite alle Alternativen aufführt, inklusive sich selbst.
- Vertauschte Sprach-/Ländercodes: Ein Klassiker ist z. B.
hreflang="en-DE"
(Englisch für Deutschland) stattde-DE
. Solche Typos führen dazu, dass Google die Annotation nicht versteht. Verwenden Sie am besten offizielle Code-Listen oder Tools/Generatoren, um Fehler bei den Ländercodes zu vermeiden. - Nicht existierende URLs: Alle im hreflang genannten URLs sollten erreichbar (Status 200) und indexierbar sein. Wenn Sie auf eine Seite zeigen, die z. B. per
noindex
ausgeschlossen ist, verschenken Sie die Mühe. Genauso dürfen keine Tippfehler in den Links sein – sonst laufen Nutzer ins Leere. Testen Sie daher stichprobenartig die hinterlegten Links. - Zu viele Varianten mischen: Google hat laut eigenen Aussagen kein hartes Limit publiziert, aber praktikabel ist es, hreflang für eine überschaubare Anzahl von Sprachen/Ländern einzusetzen. Wenn Sie z. B. 50 Sprachen betreiben, könnte das Markup sehr groß und fehleranfällig werden – hier wäre der Weg über die Sitemap vermutlich besser.
- Nur Startseite mit hreflang versehen: Manche denken, es reiche, nur die Homepage mit hreflang auszustatten. Tatsächlich sollte jede entsprechende Unterseite ihre äquivalenten Sprachversionen referenzieren. Also z. B. sowohl example.com/de/produktA auf .../en/productA verweisen, als auch die jeweiligen Seiten untereinander. Dies stellt sicher, dass auch tieferliegende Seiten korrekt zugeordnet werden, nicht nur die Startseite.

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Alexander Hacke, Inhaber